rosa und weiße Blüte der Pestwurz
Pestwurz
[Petasites officinalis]

Pestwurz: Heilpflanze mit langer Tradition

Die Pestwurz ist eine Heilpflanze mit langer Geschichte. Schon die Römer verwendeten die Pflanze zur Behandlung bösartiger Geschwüre. Im Mittelalter wurde ihr dann eine Wirksamkeit gegen die Pest angehängt. Aus dieser Zeit stammt ihr heutiger Name ohne, dass jemals gezeigt werden konnte, dass sie eine Wirkung gegen Yersinia pestis hätte. Trotz allem ist sie heute eine wichtige Heilpflanze im Repertoire der Phytotherapie und hat ihren festen Platz. Ihr heutiges Anwendungsspektrum hat allerdings mit dem historischen nicht mehr viel gemein.

Fakten zur Pestwurz

Wusstest Du, dass...

… man die Pestwurz in Mittelalter zur Vertreibung des ‚krankmachenden‘ Pestgestanks einsetzte?

… Petasites in 4000 Jahre alten Ausgrabungen gefunden wurde und man glaubt, sie sei als Toilettenpapier genutzt worden?

… die Pestwurz im Schwemmland die Ufer der Flüsse stabilisiert und vor dem Abrutschen bewahrt?

Was ist Pestwurz?

Die Pestwurz ist eine bis zu 60cm hochwachsende Pflanze, die man am besten an Flussufern finden kann. Sie liebt feuchte Böden und kann auch mit Überschwemmungen sehr gut umgehen. Im Frühjahr wächst zunächst ein einsamer Stängel mit Blüten gen Himmel bis dann die riesigen Blätter folgen. Die Blätter der Pestwurz haben bis zu 60cm Durchmesser und decken bei großen Pestwurz-Gruppen ganze Landstriche mit ihrem Blätterdach ab. Die Blattunterseiten sind dabei grau und filzig behaart und sehen dem Rhabarber sehr ähnlich. Daher wird die Pestwurz auch ‚Wilder Rhabarber‘ genannt, jedoch ist Petasites im Gegensatz zu diesem nicht zum Verzehr geeignet.

Allgemeines und Heilwirkung von Pestwurz

Das Basiswissen

Krampflösend

Pestwurz ist krampflösend. Sie hat eine entspannende Wirkung auf glatte Muskulatur und wird deshalb bei Krämpfen im Verdauungstrakt, Regelkrämpfen oder spasmischem Asthma eingesetzt. Ihr Wirkstoffe entspannen die Muskulatur und das Krampfen hört wieder auf.

Durchblutungsfördernd

Petasites ist durchblutungsfördernd. Dadurch dass Blutgefäße auch über Muskulatur verfügen können sie krampfen und die Durchblutung verschlechtert sich. Die Pestwurz entspannt die Muskulatur der Blutgefäße so, dass das Blut wieder normal fließen kann und alle Strukturen mit Sauerstoff versorgt werden können.

Schmerzlindernd

Pestwurz ist schmerzlindernd. Viele Schmerzen entstehen durch angespannte Muskulatur. Jeder kennt das von der Nackenmuskulatur. Pestwurz entspannt die Muskeln und die Schmerzen verschwinden wieder.

Antiallergisch

Pestwurz ist antiallergisch. Bei Heuschnupfen hat man eine sehr gute Wirkung beobachtet. Das Fließen der Nase und der Juckreiz lassen nach und der Heuschnupfen verliert seine lästigen Symptome. Man kann wieder unbeschwert durchatmen und ist wieder fit.

Petasites officinalis: Inhaltstoffe

Pestwurz enthält unteranderem Pyrrolizidinalkaloide, die im Verdacht stehen krebserregend zu sein. In Fertigarzneimitteln werden diese entfernt. Daher ist angeraten nur Fertigarzneimittel anzuwenden.

Du findest die folgenden Inhaltsstoffe in Pestwurz:

  • Sesquiterpene wie Petasine, Petasole
  • Pyrrolizidinalkaloide
  • Flavonoide
  • Ätherische Öle

Pestwurz: Wirkung für Körper und Geist

Petasites wird heutzutage vor allem wegen ihrer Wirkung auf die glatte Muskulatur und ihre damit verbundene schmerzstillende Wirkung angewendet. Sie hat damit Einfluss auf die inneren Hohlorgane, Blutgefäße und Muskeln. Ihre entspannende Wirkung greift auch auf das vegetative Nervensystem ein, weshalb sie gerne bei Herzschwäche und zur Beruhigung verwendet wird, um die Folgen von Stress und Anspannung zu verringern. In manchen Ländern werden Fertigarzneimittel gegen Heuschnupfen verkauft in denen Petastites enthalten ist. Ihre Wirksamkeit soll hier vergleichbar mit synthetischen Antihistaminika sein. Nur seiner Namensgebenden Anwendung bei Pest muss heute eine Abfuhr erteilt werden. Die Bachpestwurz hat keinerlei nachweisbare Wirkung bei Infektionen mit dem Pesterreger und spielt als Mittel bei Infektionen heute keine Rolle mehr. 

Eigenschaften von Pestwurz

  • Entspannend
  • Krampflösend
  • Durchblutungsfördernd
  • Schmerzstillend
  • Antiallergisch
  • Menstruationsausgleichend

Anwendungsbereiche in der Naturheilkunde

[Petasites officinalis]

Pestwurz hat aufgrund seiner teils zentralen Wirksamkeit eine große Bandbreite an Themen, bei denen über einen Einsatz nachgedacht werden sollte.

Pestwurz bei Entzündungen

Durch seine Wirkstoffkombination hat die Pestwurz ein gutes Potenzial gegen Entzündungen. Gerade bei allergischen Entzündungen wurde festgestellt, dass sie bereits an einem früheren Zeitpunkt der Entzündungsreaktion eingreift als gewöhnliche Antihistaminika bei vergleichbarer Wirkstärke. Der Vorteil der Pestwurz besteht darin, nicht die üblichen Nebenwirkungen der Antihistaminika wie Müdigkeit mit sich zu bringen.

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Petasites bei Heuschnupfen

Die Pestwurz lässt nachweislich geschwollen Schleimhäute abschwellen. Betroffene Heuschnupfen-Patienten können so schneller wieder normal atmen und haben nicht unter dem Heuschnupfen zu leiden. Die Wirkung der Pestwurz liegt hierbei auf dem Niveau bekannter Antihistaminika, ohne jedoch deren Nebenwirkungen mit sich zu bringen.

Pestwurz bei Allergien

Allergien und allergische Reaktionen gehen oftmals mit einem anschwellen von Schleimhäuten einher. Das können die Nasenschleimhäute, aber auch die Rachen- und Bronchialschleimhäute im Rahmen von Asthma sein. Pestwurz nimmt Einfluss auf die Durchblutung der Gefäße und reguliert diese auf ein normales Level. Gerade bei entzündlichen und allergischen Reaktionen sind die Blutgefäße weit gestellt und die Schleimhaut wächst dadurch an. Wird die Durchblutung jedoch wieder normalisiert, so schwillt auch die Schleimhaut wieder ab und die allergische Reaktion lässt nach.

Pestwurz als Muskelrelaxan

Die Bachpestwurz hat einen nachgewiesenen Effekt auf glatte Muskulatur. Sie entspannt diese und gibt ihr Lockerheit zurück. Viel genutzt wird dieser Effekt Krämpfen der glatten Muskulatur der Hohlorgane wie Gallenblase, Gebärmutter und Nieren-Blasen-Trakt entgegenzuwirken. Dabei ist Pestwurz oft Bestandteil von Komplexmittel, die eine entkrampfende Wirkung auf diese Bereiche haben sollen.

Pestwurz: Wirkung bei Kopfschmerzen & Migräne

An der Entstehung von Kopfschmerzen und Migräne haben sehr häufig muskuläre Probleme ursächlich Anteil. Aber auch Krämpfe und entzündliche Reizungen der Blutgefäße spielen eine Rolle. Pestwurz nimmt nun Einfluss auf die Skelett-Muskulatur und die Muskeln der Blutgefäße, entspannt diese und sorgt somit dafür, dass die Beschwerden wieder vergehen. Der Zug der Nacken-Muskeln am Schädel lässt nach und die entspannten Blutgefäße können wieder für eine normale Durchblutung sorgen.

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Pestwurz bei Harnwegsbeschwerden

Viele Menschen leiden unter Krämpfen des Urogenitaltraktes. Dabei können die Niere selbst, die Harnleiter aber auch die Blase betroffen sein. Die Ursache dafür sind die Anteile glatter Muskulatur in diesen Organen, die sich zusammenziehen und krampfen können. Krämpfe der glatten Muskulatur passieren nicht häufig sind allerdings sehr schmerzhaft. Petasites hat auf die glatte Muskulatur eine entspannende Wirkung, so dass diese wieder loslassen kann und die Schmerzen verschwinden.

Pestwurz bei Krämpfen der Verdauungsorgane

Auch die Verdauungsorgane sind teilweise mit glatter Muskulatur ausgestattet, die, wenn sie krampft ihre Länge auf 1/3 der ursprünglichen Länge reduzieren kann. Die Folge sind massive Schmerzen wie sie z.B. bei Gallenkrämpfen beschrieben werden. Petasites hat auf diese Muskeln eine entspannende Wirkung und sorgt dafür, dass die Muskeln wieder loslassen und die Krämpfe vergehen.

 

Petasites bei Asthma

Bei Asthma haben zwei große Faktoren einen Einfluss. Zum einen Schwellen die Schleimhäute an und der Schleim verlegt die Atemwege so, dass das Atmen erschwert wird. Ein anderer Faktor ist allerdings, dass die bronchialen Mikromuskeln bei Asthmatikern oftmals krampfen. Dadurch werden die Bronchialwege verengt, die Luft kann nicht mehr sauber hindurchströmen und das Atmen fällt schwer. Pestwurz sorgt dafür, dass die Krämpfe der Bronchialmuskulatur nachlassen und so die Atemwege wieder von Luft durchströmt werden können.

Hinweise zur Verwendung von Pestwurz

Pestwurz sollte nur in Form von Fertigarzneimittel eingenommen werden. Nur hier kann sichergestellt werden, dass die Pyrrolizidinalkaloide größtenteils extrahiert wurden. Die Einnahme richtet sich nach der Empfehlung der Hersteller. In der Regel handelt es sich um kurartige Anwendungen von 3mal täglicher Einnahme über einige Wochen bis Monate.

Pestwurz in der Schwangerschaft & Stillzeit

Durch seine Einflussnahme auf Durchblutung und Muskeltonus sollte auf eine Einnahme von Pestwurz bei Schwangerschaft und Stillzeit verzichtet werden. Es liegen zu wenige Informationen vor um dies sicher zu beurteilen.

Petasites bei Allergie gegen Korbblütler

Menschen, die gegen Korbblütler oder die Pestwurz allergisch sind, sollten bei dem Konsum von Pestwurz-haltigen Produkten vorsichtig sein und dies mit ihrem betreuenden Arzt oder Heilpraktiker absprechen.

Pestwurz bei Leberproblemen

Pestwurz enthält von Natur aus Pyrrolizidinalkaloide, die für die Leber toxisch sind. In Fertigpräparaten ist davon jedoch nichts mehr enthalten, da das Problem bekannt ist und die Hersteller diese chemisch extrahieren sollten diese keine Rolle mehr spielen. Jedoch wird darauf hingewiesen, dass bei auftretenden Symptomen Pestwurz-Präparate sofort abzusetzen sind.

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Steckbrief

rosa, weiße große Blüte der Pestwurz mit grünen Blättern

Name

Pestwurz

Botanischer Name

Petasites officinalis

Pflanzenfamilie

Korbblütler

Weitere Bezeichnungen

Rote Pestwurz, Bachpestwurz

Blütezeit

Februar bis April

Erntezeit

März bis Oktober

Standort

sonnig bis halbschattig

Herkunft

Europa

Blütenfarbe

rotviolett

Blütenform

Blütenkörbchen, kolbenartig, rispig

Blattfarbe

sommergrün

Blattform

rund bis herzförmig

Blatteigenschaften

Unterseite graufilzig, bis zu 60cm groß

Bodenart

sandig bis lehmig

Bodenfeuchte

frisch bis nass

ph-Wert

neutral bis sauer

Kalkverträglichkeit

kalktolerant

Nährstoffbedarf

nährstoffreich

Giftigkeit

giftig

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