Wermutkraut, dunkelgruene Pflanze mit Tautropfen auf den Blättern
Wermutkraut
[Artemisia absinthium]

Wermutkraut: Die vielseitige Heilpflanze

Wermut heilt Schwermut! Wermutkraut gilt allgemein als Sinnbild für einen bitteren Geschmack – doch dieser hat es in sich. Vor allem die enthaltenen Bitterstoffe der Heilpflanze sind ein bewährtes, natürliches Mittel zur Linderung von Verdauungsstörungen und Magenverstimmungen. Dank seiner antiseptischen, antibakteriellen, krampf­lösenden und durchblutungsfördernden Wirkung ist Wermutkraut vielseitig in der Naturheilpraxis einsetzbar. Beispielsweise können Gallen- und Menstruations­beschwerden sowie Blähungen mithilfe der Heilpflanze effektiv behandelt werden. Alles, was Du über die heilenden Kräfte dieser Powerpflanze wissen solltest, für welche Bereiche sie hochwirksam ist und worauf Du bei der Verwendung von Wermutkraut achten solltest, verraten wir Dir im Folgenden.

Fakten zum Wermutkraut

Wusstest Du, dass...

… die berühmte Spirituose Absinth ihren Namen von ihrem Hauptbestandteil, dem Wermut (bot. Artemisa absinthium) bekommen hat?

… es im Mittelalter als Abwehrmittel gegen Hexen und Dämonen eingesetzt wurde?

… speziell in der gehobenere, intellektuellen Gesellschaft des 19. Jahrhunderts sich der Absinth großer Beliebtheit erfreute?

… man dem im Wermut enthaltenen Wirkstoff Thujon eine narkotisierende, berauschende Wirkung nachsagt?

Was ist Wermut?

Wermut, auch unter den Bezeichnungen Absinth oder bitterer Beifuß bekannt, zählt zur botanischen Familie der Korbblütler. Die Heilpflanze setzt einen intensiv-aromatischen Geruch frei und hat einen würzigen, bitteren Geschmack. Artemisia absinthium zählt zu den ältesten verwendeten Kräutern in der Naturheilkunde – seine Verwendung geht zurück bis in die Antike. Damals wurde es als Gegengift bei Pilzvergiftungen eingesetzt. Im Mittelalter entdeckte man seine positive Wirkung auf den Erhalt der Geisteskraft. Heute ist Wermutkraut ein unverzichtbares, natürliches Mittel, das vor allem zur Linderung von Verdauungsbeschwerden, Völlegefühl, Blähungen oder auch Gallenbeschwerden eingesetzt wird.

Allgemeines und Heilwirkung von Wermut

Das Basiswissen

Bitterwert

Der Bitterwert von Artemisia absinthium beträgt rund 20.000. Wermutkraut verfügt neben Enzian über die stärkste Bitterkraft unter den Heilpflanzen.

Höchste Heilkraft

Die höchste Würz- und Heilkraft entfaltet Wermut zur Erntezeit von Juni-September.

Frisch oder getrocknet

Wermutkraut kann entweder frisch oder getrocknet verwendet werden.

Hilfreich bei

Hilfreich bei: Appetitlosigkeit, Blähungen, Bauchschmerzen, Gelbsucht, Verdauungsstörungen, Sodbrennen, Stärkung des Immunsystems

Wermutkraut Inhaltsstoffe

Das ganze Kraut kann zu pflanzlicher Arznei verarbeitetwerden. Den wohl bedeutendsten und größten Anteil an Wirkstoffen im Wermut
stellen die Bitterstoffe dar. Mit einem Anteil von 0,15-0,4 % Bitterstoffen zählt Wermut zu den bittersten Heilkräutern. Verantwortlich dafür ist der Bitterstoff Absinthin. Außerdem enthält Wermutkraut auch ätherische Öle wie Artemisinin und Thujon. Obwohl Thujon besonders wirksam gegen Krankheitskeime ist, kann es in zu großen Mengen unerwünschte Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen oder Benommenheit auslösen. Daher ist es ratsam, dass Du Dich an vorgegebene Dosierungsempfehlungen hältst.

Zudem findest Du die folgenden Inhaltsstoffe im Wermut:

  • Bitterstoffe aus der Familie der Sesquiterpenlactone
  • vor allem Bitterstoff Absinthin (0,2 – 0,28%)
  • Bitterstoff Matricin
  • Bitterstoff Artabsin
  • Bitterstoff Anabsinthin
  • weitere Mono- und Sesquiterpene
  • Ätherische Öle (0,2 – 0,8%)
  • Thujon
  • Isothujon
  • Thujylalkohol
  • Chamazulen
  • verschiedene Flavonoide

Wermutkraut: Wirkung für Körper und Geist

„Wermut ist für alles gut“, sagt man – und tatsächlich zeigt die Heilpflanze ihre Wirksamkeit bei Problemen von allgemeiner Schwäche bis hin zu Verdauungsbeschwerden. Seit Jahrhunderten wird Wermutkraut schon als magenstärkende Heilpflanze geschätzt – doch die Powerpflanze hat noch einiges mehr zu bieten: Neben der Linderung von körperlichen Beschwerden hat Wermutkraut einen positiven Einfluss auf Deine Psyche. Die Heilpflanze hebt Deine Stimmung, schafft Lebensfreude und steigert Dein Wohlbefinden auf natürliche Weise. Artemisia absinthium wird auch erfolgreich gegen depressive Verstimmungen, die mit Darmträgheit und Verstopfungen einhergehen, eingesetzt.

Eigenschaften von Wermutkraut

  • Entkrampfend
  • Entblähend
  • Magenstärkend
  • Stimmungsaufhellend
  • Stärkend
  • Verdauungsanregend

Anwendungsbereiche in der Naturheilkunde

[Artemisia absinthium]

Aus gutem Grund lobte Hildegard von Bingen Wermutkraut als „wichtigsten Meister gegen alle Erschöpfungen“. Die Heilpflanze wirkt anders als herkömmliche Arzneimittel oder konventionelle Medikamente auf Deinen Körper und Deine Beschwerden. Dank der verschiedenen natürlichen Inhaltsstoffe, die im Wermutkraut enthalten sind, hilft Dir die Heilpflanze nicht nur dabei, die Symptome Deiner Beschwerden zu lindern, sondern wirkt sich auch positiv auf Deine allgemeine Gesundheit aus. Die heilenden Kräfte von Wermutkraut werden in der Naturheilkunde vor allem bei den folgenden Beschwerden eingesetzt:

Wermutkraut bei Appetitmangel

Wermutkraut weist einen hohen Anteil an Bitterstoffen und Gerbsäuren auf, welche die Produktion von Verdauungssäften in Magen, Galle und Leber anregen und gleichzeitig fehlenden Appetit fördern.

Wermutkraut bei Verdauungs­störungen

Das größte Anwendungsgebiet von Wermutkraut ist der Bereich der Verdauung. Bei verschiedenen Beschwerden wie z. B. Völlegefühl, Blähungen oder Sodbrennen kommt die Powerpflanze zum Einsatz. Die enthaltenen Bitterstoffe regen vor allem die Magensaftproduktion an, wodurch die Beschwerden effektiv gelindert werden können.

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Wermutkraut zur Stärkung des Immunsystems

Dank seiner antibakteriellen Wirkung kann Wermutkraut als Mittel gegen Viren und Bakterien eingesetzt werden. Mit Wermutkraut kann ein Luftdesinfektionsspray hergestellt werden, dass nicht nur für reine Luft sorgt, sondern auch das Immunsystem stärken kann.

Wermutkraut zur Anregung des Gallenflusses

Dank der vielseitigen Inhaltsstoffe im Wermutkraut hat es einen positiven Effekt auf die Gallensaftproduktion und deren Ausschüttung. Die Heilpflanze ist bei Entzündungen der Gallenblase, bei Gallensteinen sowie bei Störungen des Gallenflusses hochwirksam. 

Wermutkraut zur Stärkung der Leber

Artemisia absinthium kann auch bei Leberbeschwerden als natürliches Heilmittel eingesetzt werden. Es fördert vor allem die Entgiftungsarbeit der Leber und befreit den Körper von Giftstoffen, die durch Nahrung oder Umwelteinflüsse in den Blutkreislauf gelangen.

Wermutkraut zur Wundheilung

Die äußerliche Anwendung von Wermutkraut hat einen positiven Einfluss auf den Wundheilungsprozess von schlecht heilenden Wunden, Geschwüren, Hautflechten und Insektenstichen.

Wermutkraut für die Augen

Für einen klaren Blick kann Wermutkraut auch als Augenwasser genutzt werden. Gerötete Augen oder leicht entzündete Augenlider und -ränder können auf natürliche Weise Linderung erfahren.

Hinweise zur Verwendung von Wermutkraut

Wermutkraut wird ausschließlich in flüssiger oder fester Form zur oralen Anwendung angeboten. Du kannst das wohltuende Kraut in Form von Tees, Tropfen, Dragees, Säften oder Sprays zu Dir nehmen. Die empfohlene Tagesdosis von Wermutkraut liegt bei 2-3 Gramm und sollte nicht überschritten werden. 

Bei einer Überdosierung kann der im Artemisia absinthium enthaltene Stoff Thujon unangenehme Nebenwirkungen wie Erbrechen, Übelkeit, Kopfschmerzen und Magen-Krämpfe herbeiführen.

Artemisia absinthium in der Schwangerschaft

Während der Schwangerschaft und der Stillzeit sollten Wermut-Produkte unbedingt gemieden werden. Obwohl nur ein geringes Risiko besteht, können die im Wermutkraut enthaltenen Inhaltsstoffe einen schädlichen Einfluss auf die Entwicklung des Fötus haben.

Wermutkraut für Kinder

Aufgrund des enthaltenen Inhaltsstoffes Thujon ist die Anwendung von Wermutkraut in der phytotherapeutischen Aufbereitung bei Kindern nicht zu empfehlen. 

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Steckbrief

Die Blätter des Absinthium mit Wassertropfen

Name

Wermutkraut

Botanischer Name

Artemisia absinthium

Pflanzenfamilie

Korbblütler = Asteraceae

Weitere Bezeichnungen

Bitterer Beifuß, Alsem, Absinthkraut, Wiegenkraut

Blütezeit

Juli-September

Erntezeit

Juni-September

Standort

vollsonnig bis sonnig; trockene, eher sandige, kalkhaltige und nährstoffarme Böden

Herkunft

Europa, Teile Asiens, Nordafrika sowie Nord- und Südamerika

Blütenfarbe

gelb

Blütenform

hellgelbe Blütenköpfe, die in Rispen angeordnet sind

Blattfarbe

grüngrau

Blattform

2-5 cm lang und gefiedert

Blatteigenschaften

länglich, stumpf, beidseitig seidig behaart

Bodenart

sandig, lehmig

Bodenfeuchte

trocken bis maximal leicht feucht

ph-Wert

alkalisch-neutral

Kalkverträglichkeit

verträgt begrenzt kalkhaltige Substrate

Nährstoffbedarf

gering

Giftigkeit

schwach giftig

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